Vielseitiges Einsatzfahrzeug bildet Rückgrat der Remchinger Feuerwehr
Die Regentaufe ist geschafft – bis zur Feuertaufe für das neue LF 10 der Freiwilligen Feuerwehr Remchingen ist es hoffentlich noch lange hin, wie Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos) am Dienstagabend feststellte. Zusammen mit Hauptamtsleiterin Diana Wirth und Kreisbrandmeister Carsten Sorg übergab sie den Kameraden das Löschgruppenfahrzeug, das nach 29 Dienstjahren das marode LF 8/6 ablöst – das letzte verbliebene Fahrzeug der ehemaligen Abteilung Singen.
Das rund 450.000 Euro teure neue Fahrzeug – 92.000 Euro davon bezuschusst das Land – ist bei der Abteilung Nord (Wilferdingen/Singen) als drittes Remchinger Löschfahrzeug stationiert, kann aber auch bei Groß- oder Autobahneinsätzen der Abteilung Süd zum Einsatz kommen, wie Kommandant Florian Becker verdeutlichte: „Das Fahrzeug sichert als Rückgrat unseren Einsatzbetrieb.“ Auch die überörtliche Ausbildung der Enzkreiswehren sei dadurch gestärkt. „Mit dem Schlüssel bekommen wir neben dem Fahrzeug auch Verantwortung in unserem Ehrenamt für unsere Mitmenschen“, stellte Becker fest und lobte die Zusammenarbeit mit der Verwaltung im fünfjährigen Projektprozess bis zur Indienststellung.
Der Aufbau der Firma Ziegler auf einem MAN-Fahrgestell mit 320 PS bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten weit über klassische Brandeinsätze hinaus. „Einsatzfall- und sicherheitstechnisch hat sich in den vergangenen 29 Jahren viel verändert“, verdeutlichte der Kreisbrandmeister. So sei das Fahrzeug auch für Flächenschadenslagen durch Brände oder Naturkatastrophen gut geeignet. Neben einem 2.000 Liter großen Wassertank beinhaltet es unter anderem eine Wärmebildkamera, Pressluftatmer, die schon während der Anfahrt aufgesetzt werden können, eine Tragkraftspritze samt Zubehör, eine tragbare Leiter, eine Sanitätsausrüstung, einen Wassersauger, eine Schmutzwasserpumpe sowie eine umfangreiche Ausrüstung für Flächen- und Vegetationsbrände. Das Fahrzeug kann bis zu neun Personen transportieren.
Zum Schutz der Insassen und anderen Verkehrsteilnehmern verfügt es über eine Rückfahrkamera und Sicherheitssysteme wie einen Abbiegeassistenten. Dazu ist es mit moderner Digitalfunktechnik ausgerüstete – zur vollständigen Umstellung der Remchinger Wehr brachte der Kreisbrandmeister die notwendigen Funkkarten als letzten Baustein mit in die Kulturhalle, von deren Vordach aus einige Interessierte das neue Fahrzeug bestaunten. Notfallseelsorger und Pfarrer Rudolf Kaltenbach bat mit den Kameraden um Gottes Segen für die künftigen Einsätze.
jza
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