Martin Dau und Hans Spindler feiern Jubiläum

Rücken an Rücken stehen die Bücher in den Regalen der Gemeindebibliothek Remchingen. Rund 12.500 Medien sind in den Räumlichkeiten im Rathaus untergebracht. Romane, Jugend-Literatur, Bilderbücher, Biografien, Ratgeber, Comics, Mangas und Graphic Novels tummeln sich dort neben Tonies, TipTois, Hörspielen, DVDs/Blu-rays und Switch-Spielen. Durch die Gänge wuseln die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bibliothek.

Schon 10 Jahre dabei
Zwei davon sind Martin Dau und Hans Spindler. Sie sortieren Bücher ein, beantworten Fragen, räumen auf, leihen aus. Das machen sie nun schon seit 10 Jahren. „Damals war im Mitteilungsblatt ausgeschrieben, dass Mitarbeiter für die Wilferdinger Bibliothek gesucht werden. Die war zu der Zeit noch bei der Alten Kirche“, blickt Spindler zurück. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Kollegen Dau hat er es sich auf dem Sofa im Büro der Bürgermeisterin bequem gemacht. Er erzählt: „Es hatten sich einige auf die Stelle beworben und wir zwei wurden ausgewählt. Seither kümmern wir uns um die Aufgaben, die in einer Bibliothek so anfallen.“

Spindler bezeichnet sich als Leseratte und interessierte sich deshalb für die Arbeit in einer Bibliothek. Zwei bis drei Bücher im Monat leiht er dort selbst aus, zusätzlich zu den Exemplaren, die er sich kauft oder geschenkt bekommt. Martin Dau war schon als Jugendlicher in der Wilferdinger Bibliothek zu Besuch. Über den Zusammenschluss der drei Remchinger Bibliotheken und den Umzug ins Rathaus ist er heute noch froh: „Das war mehr Zufall als geplant. Einige kamen mit den Umständen nicht so gut klar. Aber mittlerweile haben wir uns gut eingefunden.“ Ein Highlight ist das Leseschloss, das eine Mitarbeiterin der Kulturhalle eigens gefertigt hat.

Bibliothek ist bei Lesern beliebt
Die Gemeindebibliothek ist der Kulturhalle zugeordnet und wird von Jeannine Pfrommer geleitet. Doch die 12 Ehrenamtlichen führen die Einrichtung überwiegend in Eigenregie. Das treibt Dau und Spindler an: Die Arbeit läuft, das Team passt, die Leitung ist gut. Hinzu kommt der nette Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern. „Die meisten Leute sind freundlich und dankbar. Da macht die Arbeit einfach Spaß“, erklärt Dau. Immer mehr Leserinnen und Leser kommen in die Remchinger Bibliothek. Allein in diesem Jahr sind knapp 100 Anmeldungen hinzugekommen. Einige davon auch von außerhalb. Verwunderlich sei das nicht, wie die beiden erklären, denn viele Bibliotheken können sich nicht mehr halten. Die Unterhaltung sei einfach zu teuer. In Remchingen ist der Besuch der Bibliothek und das Ausleihen von Medien gebührenfrei. Allein die Switch-Spiele kosten einen kleinen Betrag, um ihren hohen Preis zumindest in Teilen refinanzieren zu können. Neben den Spielen sind auch die Tonies-Figuren sehr beliebt. Sie enthalten Hörspiele, Musik oder Geschichten. Werden sie auf die Toniebox gesetzt, beginnt die Audiowiedergabe. Sie sind so gefragt, dass von den über 100 Figuren ständig nur noch eine Handvoll zum Ausleihen bereitsteht.

Im Fokus stehen Kinder und Jugendliche
Dau ist für die Beschaffung der Neuen Medien zuständig, dazu gehören auch die Switch-Spiele und Tonies. Die Ehrenamtlichen haben sich aufgeteilt: Während der Ausleihbetrieb bei allen gleich ist, sind unterschiedliche Teams für die Beschaffung verschiedener Medien zuständig. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf Kindern und Jugendlichen. Inzwischen ist kaum noch Sachliteratur zu finden und auch keine Reiseratgeber. Dau erläutert: „Wir wollen die jungen Leute an Bücher und das Lesen heranführen, damit sie richtig lesen lernen. Deshalb bieten wir beispielsweise für Schulklassen spannende Bücherralleys an und kooperieren auch gerne mit Kindergärten.“ Bürgermeisterin Julia Wieland lauscht den Ausführungen der beiden Ehrenamtlichen. Man merkt, dass sie ein eingespieltes Team sind „Vielen Dank für Ihr Engagement. Es freut mich, dass Sie schon so lange dabei sind und offensichtlich immer noch Spaß bei der Arbeit haben. In zehn Jahren treffen wir uns dann hoffentlich wieder hier“, sagt sie zum Abschluss. Auf die Frage, was sich Spindler und Dau noch wünschen würden, antworten sie lachend: „Mehr Platz.“ Das ist wohl das Problem jedes Bücherwurms: Das Regal ist einfach immer zu klein.

Quelle: Die Informationen zu diesem Artikel sind den Gemeindenachrichten Nr. 43/2024 entnommen. 

Bürgermeisterin Julia Wieland dankt Martin Dau (l.) und Hans Spindler für ihr Engagement.
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