Lesung macht Auftakt für Remchinger Partnerschaftsjubiläum

Manche waren sich zum ersten Mal begegnet und doch war der Auftakt des Remchinger Partnerschaftsjubiläums am Freitagabend im Remchinger Löwensaal wie ein Abend unter Freunden: Das Eis war schnell gebrochen dank temperamentvoller italienischer Wärme, die insbesondere der Bühnengast des Abends Toni Vetrano, langjähriger Bürgermeister von Durbach und bis 2022 Oberbürgermeister von Kehl, im Gepäck hatte. Und das, obwohl der gebürtige Sizilianer schon mit neun Monaten mit seiner Familie nach Baden kam. Durch einen Zeitungsartikel wurde der langjährige Remchinger Hauptamtsleiter Rudi Dennig, Impulsgeber der 1986 begründeten Partnerschaft Remchingens zu San Biagio Platani und vor 25 Jahren Mitbegründer des entsprechenden Partnerschaftsvereins, auf Vetrano aufmerksam.

Dieser wurde nur wenige Kilometer entfernt von der Remchinger Partnerstadt geboren, sodass sich über die Jahre eine Freundschaft mit mehrmaligem Austausch entwickelte. Im Unruhestand hat Vetrano zusammen mit dem Sportjournalisten Thomas Kastler seine Erlebnisse in dem Buch „Antonio im Badnerland“ festgehalten. Einige Anekdoten las – oder vielmehr erzählte – er nun den Remchingern. Sein Werdegang vom Gastarbeiterkind zum Oberbürgermeister, aber auch die Auseinandersetzung mit dem Leben und Glauben spiegeln sich in den Geschichten wider. Er erzählte von den Zeiten, als man zu Zeiten vor regelmäßigem Flugverkehr oder dem Gotthard-Tunnel noch 46 Stunden lang mit dem Zug und später mit dem Fiat 128 mit 55 PS über die Alpen und mit heißen Bremsen wieder runter schnaufte: „Inklusive Gepäckträger vollbepackt mit Paketen und 20 Tafeln Schokolade und eingeräuchert mit den HBs vom Papa – das war fast ein Selbstmordkommando.“ Sowohl in der Weinbaugemeinde Durbach als auch in Kehl mit direkter Nachbarschaft zu Frankreich erlebt er so manche kommunalpolitische Heiterkeit und durfte – neben dem Pfarrer – hier und da auch Seelentröster sein.

„25 Jahre Partnerschaftsverein sind ein wunderbares Beispiel, wie Geschichten und Erfahrungen Menschen zusammenbringen“, freute sich Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland, „Viele Freundschaften gehen über geografische und kulturelle Grenzen hinaus. Ich wünsche mir auch für die Zukunft ein tiefes Verständnis dafür, wie bedeutend es sein kann, solche Brücken zu bauen zwischen Menschen, Kulturen oder Gemeinden.“ Auch ihre Vorgänger im Amt und im Vorsitz des Partnerschaftsvereins Wolfgang Oechsle und Luca Wilhelm Prayon, geboren in Rom und mittlerweile Landrat im Bodenseekreis, gehörten zu den Besuchern. Sie freuten sich über die lebendige Verbindung, die der Verein am 10. Mai mit einem Festabend und am 12. Juli mit einem Sommerfest feiert.

jza

Kein alltägliches Zusammentreffen: Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland (Mitte) mit ihren Amtsvorgängern Luca Wilhelm Prayon (links) und Wolfgang Oechsle. Foto: Zachmann
Kein alltägliches Zusammentreffen: Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland (Mitte) mit ihren Amtsvorgängern Luca Wilhelm Prayon (links) und Wolfgang Oechsle. Foto: Zachmann
Wiedersehen mit Freunden: Zu den Gästen der Lesung von Toni Vertrano gehörten Bürgermeisterin Julia Wieland (Mitte), Altbürgermeister Wolfgang Oechsle (von links), Carmen Kramer, Rudi Dennig und Anna-Maria Mammanello vom Partnerschaftsverein und der jetzige Bodensee-Landrat Luca Wilhelm Prayon. Foto: Zachmann
Wiedersehen mit Freunden: Zu den Gästen der Lesung von Toni Vertrano gehörten Bürgermeisterin Julia Wieland (Mitte), Altbürgermeister Wolfgang Oechsle (von links), Carmen Kramer, Rudi Dennig und Anna-Maria Mammanello vom Partnerschaftsverein und der jetzige Bodensee-Landrat Luca Wilhelm Prayon. Foto: Zachmann
Anekdoten aus seinem Buch „Antonio im Badnerland“ gab der Kehler Oberbürgermeister a. D. Toni Vetrano am Freitagabend in Remchingen zum Besten. Foto: Zachmann
Anekdoten aus seinem Buch „Antonio im Badnerland“ gab der Kehler Oberbürgermeister a. D. Toni Vetrano am Freitagabend in Remchingen zum Besten. Foto: Zachmann
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