„Ein Funke Zuversicht entflammt neue Kerzen“
Als TV-Journalist und Kinderarzt sind Martin Buchholz und Sam Samba Herausforderungen im Berufsalltag gewohnt. Auch in ihrem weiteren, gemeinsamen Beruf als Musiker stellen sie sich so mancher Herausforderung – so auch an Karfreitag, wo sie die Besucher in der fast vollgefüllten Wilferdingen Christuskirche mit ausgewählten Liedern und Lesungen mitten hinein nahmen in die Passionsgeschichte.
Im Hier und Heute verdeutlichten die beiden Akustik-Gitarristen, Sänger und Liedermacher, wie die Geschichte und das Leiden Jesu in den Alltag wirken können und – gemäß ihres Konzerttitels – „Was Liebe tragen kann“. Anfangs waren es noch fröhliche, locker-leichte Glaubenslieder, einige bekannte zum Mitsingen und so manche neue aus ihrer Feder, mit denen sie das Publikum abholten. Anstatt einer „Negativitätskonjunktur“ brauche es vielmehr eine „Positivitätsinventur“, erklärten die beiden und machten Mut, die undurchdringbare geistliche Liebe neu zu entdecken.
Doch je dunkler es dann draußen wurde, desto ernster und Moll-lastiger wurden auch die Lieder der beiden Musiker in der Kirche. Die Passion zeige, wie verletzbar Liebe ist, verdeutlichten sie anhand der letzten Tage im Erdenleben Jesu, mit der Festnahme kurz nach dem noch fröhlichen Jesu Einzug in Jerusalem, mit Szenen und Gedanken aus dem Garten Gethsemane, der Kreuzigung und Grablegung Jesu.
„Aber Gott sei Dank ist die Finsternis von Golgatha noch nicht das Ende der Geschichte. Gott erspart uns nicht den Karfreitag, aber er wird den glimmenden Doch nicht löschen“, blickte Buchholz in den Lesungen zwischen den Liedern immer wieder auf die nahende Osterfreude und die Auferstehungsgeschichte Jesu: „Wenn wir ratlos sind, glimmt immer noch der Docht in unseren Herzen und ein Funke Zuversicht entflammt neue Kerzen.“ Noch sei der Ostermorgen nicht angebrochen, stellte er am Karfreitagabend fest: „Doch ich brauche den Trost und die Zuversicht, dass er kommt.“
Bereits am Freitagnachmittag machten sich zahlreiche Familien im Wilferdinger Ortskern auf den Weg zu neun Stationen in aufwändig geschmückten Höfen, die die Ostergeschichte erlebbar machten, bevor am frühen Sonntagmorgen in Remchingen wie in vielen anderen Gemeinden Kirchen und christliche Gemeinschaften einige Osterfeuer entzündeten.
jza
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