Das Buhlen um die besten Azubis geht in unsicheren Zeiten weiter

Dass er sich mitten in der Remchinger Kulturhalle dran machen würde, eine Kloschüssel zu montieren, hätte Paul Gerlitz am Mittwochabend zunächst nicht gedacht: Doch nicht nur für den 16-Jährigen aus Keltern hatte die Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis so manche Überraschung zu bieten. „WC montieren – Duschgel kassieren“, lautete das Motto am Stand des Remchinger Heizungs- und Sanitärbetriebs Kröner. „So kann man gleich mal ausprobieren, ob der Beruf etwas für einen ist – und direkt ins Gespräch kommen“, erklärte der 20-Jährige Levi Kröner seine Idee, die bei den Schülerinnen und Schülern ebenso gut ankam wie das Mörtelmauern am Stand der Bauinnung oder der Tischkicker beim Ispringer Zahntechnikunternehmen Dentaurum. „Den haben unsere Azubis im technischen Bereich selbst gebaut“, verdeutlichte Tom Geyer.

Sonnenbrillen gab es derweil am gemeinsamen Stand der Garten- und Landschaftsbauer Bräuninger aus Remchingen und Hottinger aus Königsbach-Stein. „Wir sind in der Branche eine Gemeinschaft und unterstützen uns auch bei der Ausbildung“, erklärte Azubi Elidas Groß, der vor der Unterzeichnung eines Vertrags unbedingt ein Praktikum empfehlen würde: „Schließlich gibt es in unserem Beruf nicht nur sonnige Tage, sondern auch Regen und Schnee.“ Vom Altenheim bis zur Polizei, von der Industriemechanik bis zum beruflichen Gymnasium reichten die Angebote von über 50 örtlichen und regionalen Unternehmen, die das Organisationsteam der Jungen Union und einiger CDU-Gemeindeverbände um Organisator Christian Wallisch zusammengebracht hatte.

„Das Buhlen um die Azubis geht weiter“, erklärte Wallisch und freute sich über das vielfältige Angebot. Auch Marc Berger vom Remchinger Stahl- und Blechtechnikunternehmen Reeb bestätigte, dass der „Kampf um die Azubis“ derzeit groß sei. „Azubis sind zurzeit in einer wirklich guten Position – und können sich im Rahmen einer vielfältigen Berufsorientierung aussuchen, wo sie ihre Zukunft beginnen“, unterstrich Günter Brecht von der Industrie- und Handelskammer, die im Nordschwarzwald in diesem Jahr rund 2 100 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zählte und damit nur einen geringen Rückgang verzeichnete. Zwar befänden sich viele Unternehmen in einer unsicheren Lage, „aber jetzt nicht auszubilden wäre kurzfristig gedacht.“ „Wo man sich umschaut sieht es in den Branchen nicht wirklich doll aus und es ist noch unklar, woher wieder positive Impulse für den Aufschwung kommen“, stellte Maren Loth vom Werkzeugspezialisten Güldner fest, „Aber gerade, wenn es nicht rosig aussieht, müssen wir an morgen denken und mit Ausbildungen die Zukunft sichern.“   

jza

Zufrieden mit der Resonanz der Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis zeigte sich das Organisationsteam. Foto: Zachmann
Zufrieden mit der Resonanz der Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis zeigte sich das Organisationsteam. Foto: Zachmann
Viel geboten war bei der Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis in der Kulturhalle. Foto: Zachmann
Viel geboten war bei der Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis in der Kulturhalle. Foto: Zachmann
Direkt Hand anlegen und sich im Beruf des Installateurs ausprobieren konnte Paul Gerlitz (rechts) am Stand von Levi Kröner (links) und Robin Bärtl. Foto: Zachmann
Direkt Hand anlegen und sich im Beruf des Installateurs ausprobieren konnte Paul Gerlitz (rechts) am Stand von Levi Kröner (links) und Robin Bärtl. Foto: Zachmann
Ins Gespräch über grüne Berufe kamen Julian Augenstein (von links), Anna-Lena Doll und Alexandra Augenstein am Stand von Erik Engel, Joachim Bräuninger, Max Bleier und Elidas Groß. Foto: Zachmann
Ins Gespräch über grüne Berufe kamen Julian Augenstein (von links), Anna-Lena Doll und Alexandra Augenstein am Stand von Erik Engel, Joachim Bräuninger, Max Bleier und Elidas Groß. Foto: Zachmann
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