"Anfang 2026 können sich die Ersten den Titanic Film in 56 Sekunden herunterladen"
Den guten Ruf der Stadtwerke Pforzheim als zuverlässiger Dienstleister betonte Kurt Ebel als stellvertretender Bürgermeister in seinen Begrüßungsworten bei der ersten öffentlichen Vorstellung des geplanten Glasfaserausbaus in Remchingen. Das führe auch zu der Erwartung, dass bei der Durchführung der Verkabelungsarbeiten seriöse Subunternehmer zum Einsatz kommen würden.
Danach wurden die interessierten Bürger im voll besetzten Ratssaal zunächst einmal mit Begriffen wie HFC, VOSL und FTTH konfrontiert. Aber trotz dieser für die meisten wohl wenig vertrauten Übertragungsverfahren wurde es schnell anschaulich. Die Technik des Glasfaser-Internets und die damit verbundenen erheblichen Geschwindigkeits- und Stabilitätsvorteile wurden von SWP Techniker Jonas Klotz dargestellt.
SWP will Kunden für vier abgestufte Leistungspakete mit Monatspreisen zwischen 35 und 75 € gewinnen und lockt mit kostenlosen Hausanschlüssen für alle in der dreimonatigen Vorverkaufsphase abgeschlossenen Verträgen. Mit einem - so SWP Vertriebsrepräsentantin Christina Wächter - komfortablen Übergangsservice soll der Anbieterwechsel erleichtert und mit kulanten Übergangsregelungen finanziell abgefedert werden.
Wird der Glasfaserausbau nun wirklich kommen?
Das liegt jetzt an der Reaktion der Remchinger Bürger. Die sehr hohen Investitionen in die Verkabelung rechnen sich für die SWP nur mit einer Mindestanzahl Kunden und auch dann nur in sehr langen Zeiträumen. Um das Projekt mit einer gewissen Erfolgsaussicht starten zu können, müssten in den kommenden 3 Monaten mindestens 1500 Haushalte und Unternehmen einen Vertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten abschließen.
Das habe bislang in jeder Gemeinde geklappt und deshalb sei man auch zuversichtlich, dass sich nach der dreimonatigen Vorverkaufsphase die auf 6 Monate angelegte Bauplanung und danach eine etwa zweijährige Realisierungszeit anschließen werde. Helfen sollen zwei weitere Informationsveranstaltungen im Singen und Nöttingen sowie feste Termine mit dem Informationsmobil.
Technisch bedingt durch die bislang bis Keltern reichende Glasfaserstrecke wird der Ausbau von Nöttingen/Darmsbach über Wilferdingen nach Singen vorangehen.
Und deshalb wird es voraussichtlich ein Nöttinger Haushalt sein, der als Erster in Remchingen den Titanic-Film in unter einer Minute herunterladen kann. Oder einen anderen Film - das wird dann ja wohl auch gehen, obwohl diese Frage bei der Fülle der anderen gestellten Bürgerfragen nicht erörtert wurde.
red
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